Minidiorama N in G

Eine Modellbahn in einer Modellbahn? Es ist möglich!! Ein neues Minidiorama mit einem überraschenden Thema.

Auf einem Seitengleis der Schmalspurstiftung „Reliable“ steht ein alter Güterwagen. Nicht mehr der Allerbeste und das Rostmonstrum nagt schon länger dran. Schon seit Jahren steht er da in Wind und Wetter und wird als Lagerplatz für Werkzeuge und Materialien benutzt:

Seit ein paar Monaten sind aber ein paar Freiwillige dabei, dem Güterwagen neues Leben einzuhauchen. Außerdem soll er ein einzigartiges Projekt beinhalten……

Dazu wurde zuerst der Wagen leer geräumt und das Gleis von Unkraut und anderem Gerümpel befreit. Ganz fertig ist man damit noch nicht, denn das Aufräumen scheint ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein. Eine Schaufel steht noch verlassen gegen einen Telegrafenmast gelehnt…

Und das Werkzeug wird wirklich nicht besser werden wenn es so draußen liegen bleibt. Schade, dass manche Leute so mit ihrer Sachen umgehen, aber leider…..dieses Werkzeug ist fertig für den Müllhaufen. Wirklich schade……

Aber was ist das denn? Wenn wir näher herankommen, sehen wir etwas Eigenartiges. Es sieht so aus, als……es wird doch nicht wirklich so sein, oder? Haben die jetzt eine Gartenbahn in den Wagen gebaut????

Genau! Die haben eine komplette Gartenbahn in den Wagen gebaut, inklusive Gleise, Loks, Oberleitung und einem kompletten Bahnsteig mit Beleuchtung und anderen Elementen ….. schön!  Schauen wir schnell weiter:

Die Tür öffnet sich noch ein wenig weiter und ein neuer Wagen wird in den Wagen gestellt. Gartenspur, sehr schön, aber auch sehr groß nicht? Man hat ganz schön was zu heben an dem kleinen Wagen, nicht auszumalen, was eine ganze Lok an Arbeit bedeutet:

Wie ist es aufgebaut?

– Der Wages ist ein Spur G Wagen von China Trains. Vom Maßstab her ist er passt er 100% zu LGB, der Preis ist aber nicht mal halb so hoch.
– Die Rückwand ist ein Hohlraum, um die Verkabelung verstecken zu können, die an der Rückseite vom Wagen durch die nicht sichtbare Schiebetür reinkommt.
– Um die Rückwand etwas schöner zu gestalten, wurde ein Photohintergrund eingebaut, welcher dann noch zur zusätzlichen Tiefenillusion Bäume und Gebüsch im Vordergrund erhalten.
– Das Gebüsch ist aus billigen Plastikpflanzen vom Action Supermarkt gestaltet. 3 für 1 Euro reicht wieder völlig. 🙂
– Neben der funktionierenden Straßenlaterne und dem funktionierenden Signal musste auch noch ein LED Streifen für die allgemeine Beleuchtung in das Dach montiert werden. Da diese aber nicht einfach zu dimmen war, wurde sie mit durchsichtigem gelb/braunen Klebeband beklebt, um den Effekt zu verbessern.
– Die Drähte zwischen den Telegraphenmasten sind aus dünnem Stahldraht, der auch benutzt wird um Glasperlenketten her zu stellen.
– Die Straße ist aus DAS-Knete hergestellt.
– Die Oberleitung hört etwas links neben der Tür auf, damit man eine Lok in das vordere Gleis stellen kann.
– Das Ende der Oberleitung wurde etwas hoch gebogen, damit ein Pantograph sauber unter den Fahrdraht gedrückt wird, und zwar jedes mal, wenn die Lok anfährt.
– Wenn man genau hinschaut, sieht man an der rechten Seite einen Weichenservo, der die Tür ein kleines Stück öffnen und schließen kann. Der  Mann mit der blauen Kappe hat einen bewegbaren Arm, welcher sich dann mit bewegt.
– Vor der großen Straßenlaterne an der Vorderseite steht ein blaues Ölfaß, das aus Standard ¾“ Electrorohr und ein paar streifen Plastik hergestellt wurde.

Die Schiebetür kann teilweise geöffnet und geschlossen werden (wobei sich der Arm des Mannes mit bewegt) durch einen einfachen Servo. Weiterhin ist noch ein anständiger Kabelsalat notwendig, um die Beleuchtung (Straßenlaterne und LED Oberbeleuchtung), das Signal und die Gleise mit Strom zu versorgen:

Alle Teile können separat ein- und ausgeschaltet werden, dazu langt ein kleiner Schaltkasten mit Drucktasten. Die Schwarzen sind für die Beleuchtung, die Roten für die Tür: 

Und zum Schluß noch ein Blick auf die Unterseite für die Ansteuerung. Ein Mehano Trafo für den Fahrstrom und daraus abgenommen den 12 Volt Wechselstrom für die Anstreuerung, ein alter Nokia Handylader für die LED Beleuchtung. Mit 12 Volt würde die zu hell werden, daher eine niedrigere Spannung, welche auch nicht empfindlich ist für Störungen durch eine Lok o.ä. Um alles schön und sauber zu gestalten, wurde an der Rückseite eine kleine Platine gebaut, um den Stromeingang und den Stecker des Schaltkasten einstecken zu können. Auch ist da ein kleiner Schalter, um die Pendelautomatik ein und ausschalten zu können.

Alles im allem ist es schön, sowas mal gebaut zu haben. Endlich mal ein Zug im Zug und endlich konnte ich auch mal an Spur G schnuppern: oh, wie ist das schön!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert